Über
und über war ich mit feinstem Schleifstaub bedeckt. Im Gesicht, auf den
bloßen Armen, in den Haaren, in den Augen, in der Nase - einfach
überall saß der feine Staub. Braun waren sie und Weiß sollten sie
werden. Also hatte ich gar keine andere Wahl. Oder doch, ich hätte sie
auch abbeizen können. Dann schon lieber schleifen. Im Sonnenschein und
bei leichtem Wind (der mir immer wieder den Schleifstaub in die Augen
geweht hat, weil ich zu faul war, die Schutzbrille aus dem Keller zu
holen) hab' ich endlich angefangen, den schon lange erteilten Auftrag in
Angriff zu nehmen, zwei alte Stühle aufzumöbeln. Die schöne weiche
Haptik, wenn Lack und Lasur vom Holz abgeschliffen und die dann raue
Oberfläche mit einem Schleifschlamm samtweich geschmirgelt wird, die
entschädigt nach getaner Arbeit sehr.
Das Projekt
Vier
dieser Stühle habe ich schon bearbeitet, die letzten beiden sind ein
Hochzeitsgeschenk, passend zu den schon fertigen Stühlen. Ich hab' euch
schon von Oma's alten Stühlen im neuen Gewand berichtet, hier
geht's zum Post dazu. Entrümpeln muss ich sie noch, den weißen Lack
auftragen und dann den Sitz wieder neu polstern. Vor vielen Jahren
(echt, das ist schon über zwanzig Jahre her!) habe ich ein Praktikum bei
einem Raumaustatter gemacht, da habe ich das mal gelernt. Zumindest so
viel, dass es für neu polstern reicht. Neu federn kann ich nicht, dazu
war die Zeit damals kurz, um das zu lernen. Raumaustatterin und
Dekorateurin, das war mein Traumberuf, von dem mir meine Eltern
abgeraten haben (Kind, lern' Verkäuferin, damit kommste immer unter!),
ein Ratschlag, den ich bis noch heute oft bereue befolgt zu haben. Aber
wer weiß, ob ich dann jemals zum fotografieren gekommen wäre!
Das Werkzeug
Mit
diesem Schleifgerät habe ich schon allerhand Schleifpapier
zerschlissen, Unmengen an Boxen, Kisten, Kleiderbügeln, Tabletts und
Möbeln abgeschliffen. Taube Hände hatte ich mehr als einmal, weil das
nun mal so ist, wenn du stundenlang Lack und Kanten abschleifst ;-)
Gekauft habe ich diesen Parkside Deltaschleifer im Lidl. Auch ein größeres Schleifgerät und das Schleifpapier gibt's da immer wieder, manches auch dauerhaft im Online Shop, in der Werkzeugabteilung.Viel zu meckern gibt es bei dem Gerät nicht, nur dass es ziemlich laut ist. Ich schleife gerne draußen und da sind die Nachbarn dann schon oft genervt von dem doch recht lauten Lärm. Das Schleifpapier lässt sich ganz einfach von der Klettoberfläche abziehen und genauso schnell fixieren. Es gibt also eine gute Qaualität zum kleinen Preis - ich kann euch das Gerät guten Gewissens weiterempfehlen.
Die Belohnung
Wer
schwer arbeitet, der hat sich auch etwas leckeres zu essen verdient,
oder? Lust zum kochen hatte ich nach der Schleifaktion nicht mehr, dabei
sind immerhin fast zwei Stunden vergangen. Also hab' ich mich so sauber
gebürstet, dass ich ins Haus konnte, hab' meine Arbeitslatzhose
ausgezogen und eine saubere Buchse an und bin auf die Suche nach
Essbarem gegangen. Ohne Kochen. Erdbeeren gab's, die waren schnell
geputzt und gezuckert. Das muss jetzt noch sein, so viel Sonne haben sie
ja noch nicht abbekommen, als dass sie ohne Hilfe zuckersüß sind.
Ihr
ahnt es - es gab Pizza. Eine kleine aber nur, die Schale mit Erdbeeren
war nämlich randvoll ;-) Dafür habe ich etwas neues ausprobiert: einen Pizzastein.Und es stimmt wirklich, der Boden ist schön knusprig, der Belag noch saftig, so, wie es sein soll. Funktioniert übrigens auch prima mit Brötchen!
Beeindruckend & lecker
Morgens
hatte ich darauf schon meine Brötchen aufgebacken und als ich den Stein
viele Stunden später zum knipsen aus dem Ofen genommen habe, war er
immer noch warm und ich schwer beeindruckt. Darum erzähle ich euch ja
davon ;-)
Ein bisschen von meiner Zauberwürze
(bei deren Herstellung ich fast verrückt geworden wäre) und frischen
Rucola noch draufgestreut und fertig war das Essen ohne Kochen, jawoll!
Tja,
so war das mit dem Deltaschleifer, den ollen Stühlen, den tauben Händen
und der knusprigen Pizza. Und ihr, ihr seid live dabei gewesen!
Lasst es euch gutgehen heute und habt eine feine Restwoche ... liebe Grüße, Frauke
Schade, das du auf deine Eltern gehört hast! Vielleicht wärst du heute eine ganz Große...
AntwortenLöschenDafür habe ich großen Spaß an deinen Bildern. Die Pizza sieht lecker aus, oder sind es die Bilder, die Appetit machen?
Ich belohne mich häufig mit einem leckeren Eis bei meinem Eisdealer in der Nähe. Am liebsten das Spagettieis, das mit den vielen Kalorien. Nach einer Radtour, oder....
Liebe Grüße
Andrea
Fleißig, fleißig...liebe Frauke! Sich mit Pizza zu belohnen ist nicht die schlechteste Variante...;-). Dir noch einen schönen Tag! LG Lotta.
AntwortenLöschenLiebe Frauke,
AntwortenLöschendie Belohnung sieht klasse aus, da lohnt sich doch die viele Arbeit :-) Wäre ja jetzt nur sehr interessant, das Ergebnis Deiner Schufterei in Augenschein nehmen zu dürfen, freue mich dann schon mal auf den nächsten Post ;-) Liebe Grüße zu Dir, Tanja
Liebe Frauke,
AntwortenLöschenmit Pizza könnte ich mich auch mehrmals wöchentlich belohnen... ;)
LG Julia
Liebe Frauke,
AntwortenLöschenja, eine Pizza zur Belohnung, das wäre auch was für mich. Deine Fotos machen Appetit!! Faul, greife ich dann doch oft mal zur Schokolade :-(
Ich wünsche dir einen schönen Abend und leg die Beine hoch, hast es dir verdient.
Schöne Abendgrüße sendet dir Stine
Liebe Frauke,
AntwortenLöscheneine richtig gute Pizza zur Belohnung ist ja was Feines.
Die seiht so lecker aus.
Und Abschleifen mag ich ja gar nicht...ich habe die letzten zwei Tage mit der Spritze gegen Holzwürmer gekämpft.
Hab einen schönen Abend, liebe Grüße
Nicole
Liebe Frauke,
AntwortenLöschenjetzt war ich länger nicht da und muss feststellen, dass ich eine Menge verpasst habe. Wow, so tolle Fotos!
Muss jetzt schnell weg, weiterlesen...
Deine Sarah
Bei mir gibt's zur Belohnung immer Kaffee. Aber Pizza ist auch nicht schlecht. Sieht verdammt lecker aus.
AntwortenLöschenLieben Gruß
Katala