Am vergangenen Samstag hatten wir Kaiserwetter: knallblauer Himmel, Sonnenschein und milde 10 Grad. Ich habe draußen gefrühstückt, es mir gutgehen lassen, Wäsche in Wind & Sonne getrocknet und: Gartentore gebaut!
Eigentlich habe ich ein Gartentor, um die Hunde der Nachbarn auszusperren. Eigentlich. Der Zahn der Zeit hat aber so sehr an einem der Pfähle genagt, dass ich einen Flügel aushängen musste. Also steht dem direkten Zugang auf die ganz private Hundewiese für alle freilaufenden Nachbarhunde nichts mehr im Weg. Ich kann nur mit gesenktem Blick über den Rasen gehen, wenn ich nicht die Hinterlassenschaften der ach so lieben Vierbeiner im Haus haben möchte. Ich ärgere mich maßlos über die Rücksichtslosigkeit der Halter - die haben ganz sicher keine Hundehaufen im Garten, denn die sind ja alle bei mir. Drei Haufen an einem Tag sind keine Seltenheit. Und weil mir das im wahrsten Sinne des Wortes stinkt, habe ich mir Gartentore gebaut. Denn es wird noch dauern, bis der Schreiner kommt, um den Schaden zu beheben. Vorerst kann ich sie nur provisorisch befestigen, weil einer der Holzstände umgesetzt werden muss, wenn er leer ist. Bis dahin bekommt meine Konstruktion zwar nicht den Preis für die schönste Kreation, aber sie erfüllt ihren Zweck.
Material
Ich habe das benötigte Holz im Baumarkt gekauft und auch gleich dort zuschneiden lassen. Die Profilbretter und Konstruktionsleisten sind jeweils 100 cm lang. Da ich das Holz ergrauen lassen möchte, habe ich es unbehandelt verarbeitet. Soll das Holz lasiert, mit Holzschutz versehen oder lackiert werden, ist einfacher, das vor dem Verschrauben zu erledigen. Das spart Zeit und Nerven für das kniffelige Streichen von Ecken. Ausreichend Schrauben in verschiedenen Längen im Haus? Sind sie auch für draußen geeignet? Gut, dann brauchen wir noch einen Gliedermaßstab (ein ordinärer Zollstock eben), einen Stift, eine Gehrungslade (das Holzteil, in dem auf dem Bild die Säge geparkt ist), eine Säge, einen kleinen Holzbohrer und Bits in den passenden Größen. Schön, wenn es einen Akkuschrauber gibt, ansonsten geht's natürlich auch mit den entsprechenden Schraubendrehern und einer Ihle zum Vorstechen der Schraublöcher. Böcke erleichtern die Arbeit ungemein. Ich habe noch Lenkrollen und Metallgriffe besorgt, damit ich das fertige Tor bequem auf- und zumachen kann.
Alles beisammen? Prima, dann legen wir los!
Zusammenfügen, was zusammengehört
Ich habe die Profilbretter auf eine Höhe von ca. 70 cm zusammengefügt. Das geht ganz einfach, indem sie ineinander geschoben werden. Eine der Konstruktionsleisten habe ich oben und unten mit einer 45°-Gehrung versehen und diese als erstes mit der Holzfläche verschraubt. Da die Leiste schräg von links nach rechts befestigt wird, kann danach nichts mehr verrutschen und die beiden äußeren Leisten lassen sich ohne nachjustieren anschrauben. Die anderen beiden Leisten habe ich mit der Stichsäge auf die Gesamthöhe des Tores (ca. 70 cm) gekürzt. Mit dem kleinen Holzbohrer Löcher für die Schrauben vorzubohren erleichtert zügiges und sauberes Arbeiten ungemein. So kann das Holz auch nicht um die Schraube herum ausfransen. Der Aufwand lohnt sich, die Zeit dafür sparst du beim versenken der Schrauben wieder ein. Wie die Leisten aufgelegt werden, siehst du auf dem Bild über diesem Text.
... noch ein bisschen pimpen
Das Tor bekommt jetzt noch Lenkrollen und einen Griff, damit es sich bequem bewegen lässt. Dafür setze ich auf die Seite, in der die Fuge ist, als Abschluss und Auflage für die Rollen eine entsprechend breite Konstruktionsleiste. Die gewölbte Seite der Profilbretter bildet die obere Kante, die Seite mit der Nut den unteren Abschluss. So kann sich in der Fuge kein Wasser sammeln. Mit den längeren schwarzen Schnellbauschrauben verbinde ich die Konstruktionsleiste mit den Leisten, die die Profilbretter fixieren. Über die Schraube setze ich die Rolle, da das die stabilste Stelle der Konstruktion ist. Auch hier habe ich alle Löcher vorgebohrt, dafür die Löcher für die Lenkrollen mit dem Stift markiert. Dank der Abschlussleiste ist nicht nur alles sicher und stabil befestigt, es sieht auch noch sauber aus. Den Griff schraube ich mittig etwa drei Zentimeter von der oberen Kante an, so kann ich ihn gut von beiden Seiten erreichen.
Scharniere für die Beweglichkeit
Das Tor soll etwa zwei Meter verschließen, also habe ich zwei dieser Tore gebaut und diese dann mit Scharnieren verbunden. So kann ich entweder einen Durchgang von einem Meter öffnen oder die ganzen zwei Meter, wenn das nötig ist. Eins der Tore ist mit weiteren Scharnieren an einem Holzunterstand fixiert, damit ich auch tatsächlich beide Tore bei Bedarf beiseite rollen kann. Pro Tor habe ich keine halbe Stunde gebraucht, am längsten hat es gedauert, alles hervorzuholen und wieder an Ort und Stelle zu räumen.
Ich werde mir wahrscheinlich auf die gleiche Art und Weise noch eine Tür für das Fotostudio bauen. Die glatte Seite wird Schwarz, die mit den Leisten Weiß. Die Tür kann ich dann als Hintergrund und genausogut als Unterlage verwenden.
Ist das auch eine Idee für dich?
VERLINKT MIT
das hast du toll gemacht..
AntwortenLöschenja.. selbst ist die Frau ;)
eine Unverschämtheit von deinen Nachbarn die Hunde da frei laufen zu lassen..
eine Bekannte von mir hatte das gleiche Problem.. sie packte die Hinterlassenschaft in eine Tüte und warf sie dem betreffenden Nachbarn in den Briefkasten..
es zeigte Wirkung ;)
LG
...das sieht gar nicht provisorisch aus, liebe Frauke,
AntwortenLöschenhast du toll gemacht...und wenn dir mal ein Brett fehlt beim bauen, nimm das vom Kopf deines Nachbarn,
lieber Gruß Birgitt
Die Idee, so ein Tor als Fotohintergrund zu nehmen, muss ich mal in Erwägung ziehen. Wie schwer ist das denn? Kann alte Frau das heben?
AntwortenLöschenLieben Gruß
Katala
Super! Respekt! Ich weiß nicht, ob ich das so toll hinbekommen hätte. Liebe Grüße, Rahel
AntwortenLöschenSchickes Tor, liebe Frauke! Sieht sehr stabil aus und hält bestimmt einige Zeit!
AntwortenLöschenDer Anlass ist weniger erbaulich, da fehlen einem die Worte...
Da fällt mir nur ein Kinderscherz ein, den ich mal irgendwo gelesen habe (ich habe es aber nie selbst ausprobiert, obwohl...):
die Hinterlassenschaft in eine Zeitung wickeln, dem Nachbarn vor die Haustür legen, die Zeitung anzünden, klingeln und schnell weglaufen. Wenn der Nachbar die Tür aufmacht trampelt er aus Reflex auf der Zeitung rum um das Feuer zu löschen...
Naja, aber zumindest mal in Gedanken durchspielen ist ja erlaubt ;-)
Liebe Grüße
Moni
Ich sehe Dich vor mir: Sägen, bohren, schrauben, fotografieren, bohren, schrauben, fotografieren, ... Blogger ;).
AntwortenLöschenDein Tor ist toll geworden, selbst ist die Frau!
Liebe Grüße
Cora
Hallo liebe Frauke,
AntwortenLöschendas mit den Hundehaufen in Deinem Garten ist wirklich eine Frechheit. Eigentlich gibt es doch dafür Gesetze...
Das Tor sieht sehr stabil aus und ich kann es mir gut auch in leicht verwittertem Zustand vorstellen. Du bist richtig praktisch veranlagt. Klasse !
Viele liebe Grüße, Synnöve
Liebe Frauke,
AntwortenLöschendu bist eben eine Frau der Tat, welche selbst die Nägel perfekt in Szene setzt.
Super gemacht. :-))
Ein herzliches Grüßle von Heike
Liebe Frauke,
AntwortenLöschendu bist eben eine Frau der Tat, welche selbst die Nägel perfekt in Szene setzt.
Super gemacht. :-))
Ein herzliches Grüßle von Heike
immer wieder schön, wenn man alles selber machen kann. Haste super gemacht. Eine Tür als Hintergrund zum fotografieren auch klasse, kannst du mir gleich eine mitbauen?
AntwortenLöschenLiebe Grüße
Andrea
Selbst ist die Frau! Klasse gemacht liebe Frauke, hoffentlich haben die Nachbarn die Hinterlassenschaft jetzt selbst im Garten!
AntwortenLöschenLiebste Grüße ❤️
Christel